08.07.2021

Endlich rauchfrei: Neue Initiative hilft beim Aufhören

Das Foto zeigt einen bunt bemalten Holzpfahl mit vielen bunten Wegweisern, die in unterschiedliche Richtungen zeigen. Auf dem Wegweiser in der Mitte steht das Wort „Rauchfrei“, daneben ist ein Pfeilsymbol.
Gerade während der Coronapandemie tragen Raucher und Raucherinnen ein besonders großes gesundheitliches Risiko. Foto: Adobe Stock / Thomas Reimer

„Mit dem Rauchen aufzuhören ist die einfachste Sache der Welt. Ich habe es schon hundertmal ausprobiert.“ So wie Mark Twain ist es wahrscheinlich den meisten Rauchern und Raucherinnen ergangen, die schon einmal versucht haben, aufzuhören. Die neue Bundesinitiative „Rauchfrei“ versucht nun, Nikotinabhängige beim Tabakentzug zu unterstützen.

In Deutschland starben in den vergangenen Jahren rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das sind 6.000 mehr als noch 2015 – und 13,3 Prozent aller Todesfälle überhaupt. Die Kampagne der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und des Bundesministeriums für Gesundheit sowie der zentralen Akteure der nationalen Gesundheitsversorgung startete am Weltnichtrauchertag. Die Initiative will langjährige Raucher und Raucherinnen dazu motivieren, zu Nichtrauchern und Nichtraucherinnen zu werden.

„Es ist Zeit, mit dem Rauchen aufzuhören“

„Gerade jetzt, während der Coronapandemie, tragen Raucher und Raucherinnen ein besonders großes gesundheitliches Risiko. Es ist allerhöchste Zeit, endlich mit dem Rauchen aufzuhören“, sagt Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig. Unterstützt wird die Initiative von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Bundesärztekammer, dem GKV-Spitzenverband, dem Verband der Privaten Krankenversicherung, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem Aktionsbündnis Nichtrauchen, der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Krebsforschungszentrum.

Ärztinnen und Ärzte stehen ihren Patientinnen und Patienten beim Rauchverzicht mit Rat zur Seite. Foto: iStock / takasuu

Mit ärztlichem Rat

„Vernünftige Ernährung und Bewegung sind wichtig für eine gute Gesundheit. Aber kaum eine Präventionsmaßnahme ist wirksamer, als das Rauchen aufzugeben. Daher unterstützen wir die Bundesinitiative "Rauchfrei leben" und stehen Patientinnen und Patienten beim Rauchverzicht mit ärztlichem Rat zur Seite“, so KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte versorgen täglich viele Menschen, deren Gesundheit durch das Rauchen leidet – sei es durch chronischen Husten, COPD oder Herzerkrankungen“, sagt der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister. Deshalb sei jedes Angebot zu begrüßen, das Menschen dazu motiviert, nicht zu rauchen und damit aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun.

Kommunikationskampagne „Deine Chance“

Begleitend startete auch die Kommunikationskampagne „Deine Chance“. Die Website umfasst alle Rauchstopp-Angebote der Partner und ihrer Mitglieder und filtert diese nutzergerecht. Raucher und Raucherinnen können so schnell ein Angebot finden, das zu ihnen passt. Zudem soll ein Ersparnisrechner zum Rauchausstieg motivieren. Raucher und Raucherinnen könnten so, wenn sie aufhören, im Schnitt bis zu 3.000 Euro im Jahr einsparen.

Das Foto zeigt eine Ärztin im weißen Kittel, die lächelnd eine Zigarette zerbricht.
Die Kampagne unterstützt langjährige Raucherinnen und Raucher beim Aufhören. Foto: iStock / demaerre

Vielfältige Hilfsangebote

Die BZgA bietet ein kostenfrei bestellbares Startpaket und ein digitales Ausstiegsprogramm an, das Aufhörwillige über 31 Tage mit Motivationstipps und individuellen Empfehlungen begleitet. „Unterstützung bieten zudem speziell geschulte ehemalige Raucherinnen und Raucher, die ehrenamtlich als Rauchfrei-Lotsinnen und -Lotsen zum Durchhalten beim Ausstieg motivieren und beraten. Außerdem steht die kostenfreie Telefonberatung der BZgA zum Rauchstopp an sieben Tagen in der Woche unter der Rufnummer 0800 8 31 31 31 bereit“, erklärt Professor Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA.

Die neue Webseite finden Sie unter: www.nutzedeinechance.de

 

Ärzte und Ärztinnen sowie Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen, die ihre Patientinnen und Patienten auf das Rauchstopp-Angebot aufmerksam machen wollen, können kostenfrei Infokarten zur Auslage im Wartezimmer bestellen: www.bundesregierung.de/breg-de/service/publikationen/nutze-deine-chance-endlich-rauchfrei-leben--1918744

 

KBV-Themenseite Raucherentwöhnung: www.kbv.de/html/raucherentwoehnung.php

Gemeinsam in Dialog treten

Ludwig weiß: „Wer sich beim Rauchausstieg professionell helfen lässt, hat eine fünfmal größere Chance, dauerhaft zum Nichtraucher zu werden.“ Sie startete zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium im Rahmen der Bundesinitiative einen Dialog zu Fragen des Rauchausstiegs. Dabei geht es gemeinsam mit Wissenschaftlern, Ärzteschaft und anderen Experten darum, Barrieren beim Rauchausstieg zu identifizieren und die Hilfe für Raucher und Raucherinnen zu verbessern. In einer ersten Veranstaltung im April 2021 vereinbarten alle Partner bereits konkrete Schritte zur Raucherentwöhnung in der ambulanten Versorgung. Folgeveranstaltungen thematisieren die Entwöhnung im Krankenhaus und Angebote in Lebenswelten, wie beispielsweise am Arbeitsplatz.

Lea Hanke