Bericht aus Brüssel
21.07.2025
Erfolgreiches Partnermeeting der kv.digital
Digitalisierung gemeinsam gestalten

Nach sechs Jahren Pause hat die kv.digital wieder zum Partnermeeting nach Berlin eingeladen: Über 130 Teilnehmende aus dem digitalen Gesundheitswesen folgten der Einladung, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Softwareherstellern, Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und der gematik.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie die Digitalisierung der ambulanten Versorgung gemeinsam gestaltet und vorangetrieben werden kann. Die Gäste erhielten praxisnahe Einblicke, aktuelle Entwicklungen, ein vielseitiges Vortragsprogramm sowie Gelegenheit zum offenen Dialog und zum persönlichen Netzwerken.

Direkter Austausch
„Der direkte Austausch mit unseren Partnern ist für uns von unschätzbarem Wert", betonte Volker Dentel, Geschäftsführer der kv.digital. „Nur gemeinsam können wir die Digitalisierung der Versorgung im Sinne der Ärztinnen, Ärzte, Psychotherapeutinnen, Psychotherapeuten, Patientinnen und Patienten weiterentwickeln."
Nach der Begrüßung durch Dentel und Dr. Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), sprach Jana Stechow (KV Berlin) in ihrem Impulsvortrag zur Rolle der 116117 als zentrales Steuerungsinstrument für eine vernetzte, patientenorientierte Versorgung.
Versorgungssicherheit im Blick
Ein inhaltlicher Höhepunkt war die Podiumsdiskussion „Digitalisierung in der ambulanten Versorgung – Vision und Wirklichkeit“. Moderiert von Josephine Röwekamp (Leiterin Marketing/PR, kv.digital) diskutierten Moritz Eckert (Hausarzt, Niedersachsen), Dr. Florian Elgeti (Radiologe, Hannover), Mark Langguth (Unternehmensberater & eHealth-Experte) und Dr. Philipp Stachwitz (Leiter Stabsbereich Digitalisierung der KBV) über die Umsetzung elektronischer Arztbriefe und die Nutzung des 116117 Terminservice in der Versorgungspraxis sowie den Einsatz sicherer medizinischer Kommunikation – stets mit Blick auf Praxistauglichkeit und Versorgungssicherheit.
kv.digital
Die kv.digital GmbH wurde 2014 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gegründet. Seitdem treibt die kv.digital mit heute über 85 Kolleginnen und Kollegen die Digitalisierung in der ambulanten Gesundheitsversorgung voran. Für die KBV, Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) und für ihre Mitglieder ist sie zentraler Ansprechpartner, Kompetenzzentrum und Innovationsplattform bei der Umsetzung digitaler Lösungen.
In seinem Vortrag „Digitalisierung in der Röntgenpraxis Am Marstall“ betonte Dr. Florian Elgeti, Geschäftsführer der Röntgenpraxis: „Wir haben so viele Insellösungen, was wir brauchen, ist ein echter digitaler Fluss entlang der Patient Journey.“ Genau diese durchgängige digitale Patientenreise möchte die Röntgenpraxis Am Marstall in die Versorgungspraxis überführen. Ein zentrales Element ist dabei auch die Anbindung an den 116117 Terminservice, durch die die Terminvergabe in der Radiologie deutlich effizienter gestaltet werden kann.
Moritz Eckert zeigte in seinem Vortrag anschaulich, wie seine hausärztliche Praxis digitale Anwendungen im Alltag einsetzt, etwa durch den Versand von eArztbriefen oder die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA). Trotz seiner hohen digitalen Affinität ist er in bestimmten Fällen jedoch weiterhin auf das Fax angewiesen. Genau dieser Spagat zwischen modernen Lösungen und veralteten Kommunikationswegen macht die bestehenden Herausforderungen in der ambulanten Versorgung deutlich sichtbar.
Im Mittelpunkt seines Vortrags nahm der eHealth-Experte Mark Langguth die aktuelle Lage sowie die zukünftige Entwicklung der Telematikinfrastruktur (TI) in den Blick. Anhand zentraler Komponenten wie dem elektronischen Rezept (eRezept), der ePA, KIM (Kommunikation im Medizinwesen) und TI-Messenger (TIM) zeigte er auf, wo die TI heute steht und was die nächsten Schritte sind. In der anschließenden Diskussion wurde der Bogen zu den zentralen Handlungsfeldern der kv.digital gespannt: sichere medizinische Kommunikation und der 116117 Terminservice.

Anschließend folgten Updates aus dem Hause der kv.digital: Dentel informierte zur geplanten Abschaltung von KV-Connect und deren Auswirkungen auf die Softwarehersteller. J. Schäffer (Leiterin der Kommunikationsplattform, kv.digital) stellte den aktuellen Stand zu KIM-Anwendungen sowie Spezifikationen, Audits und Interoperabilitätsworkshops (IOWS) vor. Admir Hadzijusufovic (Leiter der Versorgungsplattform, kv.digital) präsentierte die neuen Schnittstellen des 116117 Terminservice zur besseren digitalen Vernetzung.

Praxisnahe Workshops
Ein weiterer Impuls kam von Jakob Scholz (KV Westfalen-Lippe), der unter dem Titel „DIPraxis: Digitale Praxis heute & morgen" aufzeigte, wo ambulante Versorgung bereits digital funktioniert und wo noch Optimierungspotenzial besteht. Zudem vertieften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Wissen in drei praxisnahen Workshops: zu IOWS, den technischen Schnittstellen der 116117 sowie bei einem virtuellen Praxisrundgang, der konkrete Anwendungsbeispiele digitaler Tools in der Praxis demonstrierte.
Das Partnermeeting 2025 machte deutlich: Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist groß und der Gestaltungswille für innovative Lösungen deutlich spürbar. Aufgrund des positiven Feedbacks und der starken Nachfrage plant die kv.digital, auch im kommenden Jahr wieder ein Partnermeeting auszurichten.
Weitere Informationen: https://www.kv.digital/aktuelles/partnermeeting-2025.html
Kerstin Baldauf