08.07.2021

Drei Fragen an ...

Daniela Ludwig

Das Foto zeigt die CSU-Politikerin Daniela Ludwig, Juristin, Mitglied des Deutschen Bundestages und Drogenbeauftragte der Bundesregierung.
Daniela Ludwig (CSU) ist Juristin, Mitglied des Deutschen Bundestages und Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Foto: IMAGO/Reiner Zensen

1. Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für die Gesundheit. Wie sehr hat die Coronapandemie das Problem noch verschärft?

Die Pandemie war für alle suchtgefährdeten oder suchtkranken Menschen eine extreme Belastung. Wir haben erste Anhaltspunkte, dass diejenigen, die bereits vor der Pandemie konsumiert haben, eher mehr konsumiert haben. Dies bezieht sich jedoch auf illegale Substanzen. Was Tabak und Alkohol angeht, haben wir noch keine endgültigen Daten, die einen Anstieg belegen. Aber natürlich war Corona keinesfalls eine Erholungsreise für die Gesundheit.

2. Deutschland belegt den letzten Platz in Europa, wenn es um die Eindämmung des Tabakkonsums geht. Woran liegt das?

Wir haben in einigen Punkten gerade in dieser Legislaturperiode nochmal Gas gegeben und ein ordentliches Paket geschnürt – ob Tabakaußenwerbeverbot, Kostenübernahme für Rauchausstiegsmedikamente oder Steuererhöhungen. Deutschland ist durch diese Maßnahmen kein Schlusslicht mehr, was ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Auch die Zahlen bei den Kindern und Jugendlichen sind auf einem guten Weg, dank langjähriger Präventionsmaßnahmen. Nun gilt es, gerade die langjährigen, starken Raucherinnen und Raucher zu erreichen, um auch diese endgültig zum Nichtrauchen zu bewegen. Dabei hilft unsere Bundesinitiative mit der Kampagne „Rauchfrei leben – Deine Chance“ und einer Dialogkomponente zu relevanten Themen der Rauchentwöhnung mit den wichtigsten Akteuren im Gesundheitsbereich.

3. Programme und Initiativen gegen das Rauchen gibt es schon sehr viele. Was ist das Besondere dieser Kampagne?

Zum ersten Mal ziehen alle „Big Player“ im Gesundheitsbereich an einem Strang: Ärzteschaft, Verbände, Versicherungen, Aktionsbündnisse und Bundesregierung. Wir alle verfolgen das gleiche Ziel: mehr Raucherinnen und Raucher zum Aufhören zu bewegen und ganz deutlich die verfügbaren Möglichkeiten und Hilfsangebote aufzuzeigen. Die gesundheitlichen Argumente sind allen bekannt, aber wie und wo es passgenaue Ausstiegsangebote gibt, das wissen noch nicht alle. Auch der Ersparnisrechner ist ein Novum, der klipp und klar zeigt, wieviel jemand durch einen Rauchausstieg sparen kann.